Hirschaid / Jahnhalle -"Winterbreath Festival" - 07.01.2012
+ u.a. Hatred, Neaera, Ebola, Tankard, Goregonzola,uvm.

Ich schreibe nur über den Samstag, da ich den Freitag nicht mit erleben durfte. Wir (Claudia und Frank begleiteten mich) erreichen den Parkplatz der Halle in Hirschaid. Das gewohnte Bild: Trinkende, lachende, stolpernde, redende Metalfans vor der Halle. Ich bahne mir mit meinen Koffern bepackt meinen Weg durch die Massen (es war richtig gut was los) und erreiche irgendwann nach dem zwanzigsten "äh, tschuldigung, ich...ja, dass ist eine Gitarre und, nein, du darfst nich spielen...ich...ja...Danke" den Gemeinschafts-Backstage im Keller. Im selbigen stehen Musiker. Einer davon hat ein rot verschmiertes Gesicht (Blut? Malkasten?) und schaut düster zwischen den langen Haaren drein. Genau mein Typ zum laabern denke ich mir und frage ihn ob ich ein Bier haben kann. Er lacht sofort los und wir Smalltalken uns durch die nächsten Minuten. Irgendwann rücken alle ab und ich gehe in den Saal hoch. Überall Gedränge und Stimmung. Schön! So treffe ich viele Bekannte und Kumpels, man redet über dies und das. Claudia hat Geburtstag, ich spendiere ihr zwei Asbach Cola, verschütte die Hälfte auf dem Weg zurück und nehme Frank die Möglichkeit seiner Freundin als erstes zum Geburtstag zu Gratullieren, weil ich 5 Sekunden vor 24 Uhr auf Claudia zustürme und sie umarme. Ungeschick bin ich ja schon immer gewesen... ;-). Es spielen diverse Bands, ich erinnere mich nur noch an Tankard (die vor uns die letzte Band waren). Die waren - na ja - halt wie immer. Irgendwo zwischen cool und nervig. Der Schlagzeuger trichterte einen - für eine Band die dem Bier in diesem Ausmaß die letzten dreißig Jahre gehuldigt hat, wohl ein Muss. Er setzt an, der Trichter schnellt in die Höhe. Okay, war nicht schlecht, dass habe ich aber auch schon schneller gesehen. Tankard hatte sich aufgrund eines vorhergehenden kompletten Stromausfalsl (war so klar) brutal verspätet, die Running Order (bzw. die Spielzeiten) waren massiv nach hinten verschoben. Wie immer halt. Wir wussten was das bedeutet: Unsere eigene Spielzeit (für die Band die den Rausschmeisser-Job hat) wird gnadenlos zusammengestrichen. Und so wird dieser Tagebucheintrag auch sehr kurz. Wir spielten nämlich genau 6 Songs. Danach war Schluss. Licht an - alle raus aus dem Saal. War ja so klar... Beim Hinausgehen/verlassen der Halle noch Knecht getroffen, der mir eröffnete dass er demnächst in den Hafen der Ehe einlaufen werde. Er erläuterte mir noch einige Details und ich bestärkte ihn in dem ein oder anderen. Ein kurzer Abend den man rückblickend nicht bewerten kann. Weder Fisch noch Fleisch, weder Hansa noch Pils, weder lustig oder langweilig. Irgendwie seltsam...

 

Hausen / Sportplatzhalle - 14.01.2012
+ Fragmentory

Ich machs kurz: Fragmentory bügeln alles nieder (geil wie immer), wir schaffen es nicht das Publikum zu animieren oder dazu zu bewegen vor die Bühne zu kommen oder Spaß zu haben. Der mit angereiste Ewald (aka Evil oder Gewalt) ausgenommen. Das sind die Abende an denen man sich fragt, was man eigentlich falsch macht. Gespielt haben wir durchweg passabel an dem Abend. So lass ich das jetzt auch einfach mal hier stehen. Ade...

Breitenlesau / Tanzcenter Krug - 24.03.2012

Im Spätherbst unserer Band-Bühnenpräsenz, ereignen sich doch tatsächlich immer noch Dinge, von denen man nicht geglaubt hätte, sie zu erleben. Reaktionen, Einstellungen oder auch nur kurze Momente die einen die rechte (wahlweise auch linke) Augenbraue hochziehen lassen - verwundert über das was man gerade erfährt oder sieht. 
19.45 Uhr: Ich erreiche nach gefühlten 8 Stunden Anfahrt (über Stock und Stein) Breitenlesau. Vor dem Eingang stehen schon meine Kollegen, rauchen und trinken Bier. Ich war zu spät - so um die deutliche eine Stunde zu spät. Aber - und ehrlich gesagt hatte ich darauf  spekuliert - es hatte sich meine Erfahrung erneut bewahrheitet: Wenn der Techniker sagt "Ey, ihr müsst fei mindestens um 18 Uhr da sein, weil halt und Zeuch..", dann kann man getrost 1 1/2 Stunden später kommen - der Zeitplan für den Soundcheck is eh immer fürn Arsch. Mein Gefühl sollte nicht falsch gewesen sein und ich war froh nicht der Arsch zu sein, auf den alle warten mussten (weil ein bischn Unsicher is man dann halt doch). Ich baue auf, erfahre von Jonas das er jetzt in einer Glam-Sleaze-Hard-Rock-mit-80er-Einflüssen-geprägten Band spielt und dem Thrash-Metal abgeschworen hat (letzteres weiss ich nicht, hab ich jetzt mal so erfunden). Kommt das echt grad wieder? Das ganze Axl Rose, Motley & Europe Gepose? Versteht mich nicht falsch: Ich vereehre die Gunners.... Aber echt jetzt? Find ich schon trotzdem cool irgendwie. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich baue auf, zieh mir ein Bier (hat die Brauerei deutlich mehr Rauch in ihr Bier gepackt als die Jahre zuvor, kann das sein? Schmeckt ja fast schon wie das Schlenkerla *abbeiß*) und esse ein Monster Schnitzel das mit irgendwann quer unten ankam. Und dann näherten wir uns der magischen Zeit (so eine viertel Stunde vor Konzertbeginn). Wie sind die Zuschauerzahlen? Antwort: Der Saal war mehr oder weniger leer... Super. Geil. Tolle Wurst. Justice, parallel in Gunzendorf spielend zogen wohl doch mehr Leute als vermutet (am Ende der folgenden Woche erfuhr ich, dass die Leute bis ca. 24 Uhr Schlange anstanden). Die Anzahl an Leuten verbesserte sich zwar mit jeder Spielminute, war jedoch weit weg von einem "überfüllten Saal". Dennoch - und hier geht der Daumen hoch an die Anwesenden Leute - war die Stimmung durchgängig top. Der Abend - je länger er dauerte - lief zusehends aus dem Ruder und wurden immer seltsamer. Jan, der direkt aus dem Italienurlaub (wohl zu viel Apres- und zu wenig Ski) gekommen war, war mehr physisch als psychisch anwesend und hatte deutliche Erüdungserscheinungen. Carsten hatte durchgängig technische Schwierigkeiten mit seinem Amp (Brummgeräusche). Der Rest inklusive mir spielte stellenweise ganz schön nen Rotz runter. Die Nachbesprechung die Woche darauf im Proberaum brachte so einige Aussetzer zu Tage. Und ich? Ich fand den Abend so richtig gut, hatte dennoch meinen Spaß. Dani, der mit "Onkel" Stefan angereist war, sang mal wieder (mega-cool!) Sepultura Refuse und Territory, das Publikum sang "Durstige Männer" in einer "off-Beat-Version" mit und vor der Bühne gab es Lesben-Aktion. Okay, das muss ich wohl näher erklären. Es gibt Momente auf der Bühne - ja, und ich gebe es jetzt und hier öffentlich zu - da denkt man nicht an Musik oder konzentriert sich ausschließlich auf den siebzehntel Takt, sondern denkt an den Einkaufszettel von morgen oder beobachtet den Saal und die umliegenden Leute. Letzteres tat ich und hatte irgendwann ein Dreiergespann (männlich, weiblich, weiblich) vor mir am Bühnenrand stehen. Mädel knutscht mit Typ - alles klar - ein Pärchen. Nach ein bis zwei Stunden is wohl der Typ wieder out, und sie hampelt mit ner anderen vor mir rum. Stil: Antörnender Vamp-Dance mit eng umschlungendem herumgewinde (aneinander und umeinander her). Ich ziehe das erste mal die Augenbraue hoch - das ganze sah zu seltsam aus. Es steigerte sich zusehends, bis sie es wohl nicht mehr aushielten und sich die Zungen in den Hals steckten. Ich ziehe zum zweiten mal die Augenbraue hoch, muss das Grinsen anfangen. Der Typ steht daneben, ich bemerke das er nicht weiß wie er mit der Situation umgehen soll. Weitere unsichere 3 Minuten verlässt er den Saal im Stampfschritt. Ich grinse nicht mehr, jetzt lache ich. Super Show... Die Show (also jetzt wieder unsere) läuft weiter holprig und mehr schlecht als Recht. Das merkt aber wohl keiner ausser uns. Hotte ist gerade voll in Fahrt, wir zocken die harten Sachen. Plötzlich regnet es von oben etwas auf mich. Nicht flüssig - eher etwas festes. Ich schaue nach oben und unten und entdecke auf mir, meinen Equipment überall Glasssplitter. Vor mir liegt eine durchbrochene Neonröhre. Ich schaue mich verwundert um und sehe in Hottes Augen die mich weit aufgerissen anstarren. Sein Mund stand offen und er blickte mich verdutzt an. Ihm war Sekunden zuvor das Microfon in einer ausholenden Moshbewegung aus der Hand gerutscht und (ungelogen!) vom Boden aus an die Decke geprallt. Nur blöd das die Röhre im Weg war. Wird ja doch noch richtig gefährlich bei uns... Na ja... So spielen wir uns in die Nähe des stillen Feiertages und es kommt wie es kommenden musstet: Der Veranstalter kürzt uns das letzte Set und sagt "Letzter Song!". Das ist Hotte wohl einmal zu oft in letzter Zeit passiert. Er haut stinksauer sein Mikro auf das Schlagzeugpodest und geht. Martin singt den letzten Song (den das Publikum von ihm gefordert hatte). Im Backstage schreien sich nach dem Konzert nun alle gegenseitig an. Ich bin nicht dabei, weil ich meinen Krempel abbauen höre aber alles als ob mich mittendrin wäre. Ich wundere mich nur über die Reaktionen. Wilde Adrenalin gesteuerte  Disskusionen über falsche Setgestaltung und warum immer und überhaupt und genau deswegen weil... Nach ca. zwanzig Minuten hatten sich alle wieder abgeregt und wir konnten wieder gemeinsam ein Bier trinken. Aber is schon echt ärgerlich, wenn wir ständig nicht fertig werden mit unserer Songauswahl (weil ein Veranstalter uns zwingt aufzuhören - oder letztes Jahr auch schon geschehen, den Strom abschaltet). Na ja... Niedlich: Während ich abbauen, kommt ein kleines Mädel zu mir rübergesteuert und fragt mich nach meinem Namen. Ich sage ihn ihr, gebe ich freundlich die Hand dazu und sie schwebt davon und kichert mit ihren Freundinnen. Süss... Ich mache aufgrund von massiven Umbauarbeiten an meinem Haus den nächsten Tag vorzeitig die Fliege und düse durch die fränksiche Nacht Richtung Heimat. Der Abend ist wohl definitv als "durchwachsen" abzumarken. Seltsam aber doch cool (irgendwie). Lets see how far we come! (läuft grad während ich schreibe im Internetradio) - passt gut als Abschlussatz, da das  schon immer mein persönliches und und wohl auch das Motte von Hirschleder war... Machts gut ihr elendigen langhaarigen Mosher!

Gunzendorf / Tanzaplast - 13.04.2012 

Gunzendorf, was war das denn? Nach unseren letzten Konzerten war das definitiv mein persönliches Highlight für das angefange Jahr 2012. Also so viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr. Angefangen von der absoluten Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer was ich festmachte an laut schallende Chorgesänge, spontane Tanzeinlagen oder derber Pogo fast eine ganze Runde (!) hindurch. Hammerhart, ehrlich.. Lag es an den Frühlingsfefühlen oder anderen Substanzen im Hirn oder der Leber, alter Schwede brachial. Trotz desse, dass der Abend mit einem Verpflegungs-Desaster begann: Der Koch hatte "verschlafen" (bzw. wurde nicht informiert dass heute gekocht werden muss für die Hörschn-Buben). Als dann doch noch der Ofen geheizt wurde, spielte wir bereits unsere Songs... Auch - für manch einen der dran glauben mag - lag es vielleicht am dreizehnten Freitag den wir im Kalender stehen hatten. Auch Jan vergaß den Karton mit unseren Hirschleder-Shirts (bzw. dem gesamten Merchandising). Spontan den Dani-Banani angerufen, welcher den Karton dann später am Abend noch vorbeibrachte. Das nebenbei: Dani intonierte im Rahmen seines Gastauftrittes - wie schon in Breitenlesau die Woche zuvor - brilliant Sepultura. Auch wenn er sich gegen Ende des Abends - es lag wohl am guten Bier in Gunzi - fast nicht mehr vom Mikro trennen mochte). Mehrfach sprang er auf die Bühne und grunzte spontan ein bis zwei "Töne" mit dazu... Sehr lustig. Sein Kommentar danach: "Ey, ich feier seit einer Woche meinen Geburttstag, ich darf das!". Logens... *lach*. Gastauftritte waren eh viel an der Zahl an diesem Abend: Klaus von Schlachtschüssel, Pfanni (Kumpel von Martin), ein Lederhut (der mehrfach vom Bühnenrand hochgereicht wurde und  auf allen unseren Köpfen platziert wurde) oder halt eben der Dani. Auch krass: Vor der Bühne an meiner Seite wird ein Mädel volle Kanne ausgeknockt. Sie stand wohl unachtsam am Pogokreis und bekommt einen umherfliegenden Headbanger direkt  auf die Zwölf. Bewusstlos wurde sie weggetragen. Ich hoffe ihr gehts wieder gut (ich konnte zu mindestens nichts Gegenteiliges in Erfahrung bringen). Ich war auf fast davor den aktuellen Song abzubrechen, so krass hat das ausgesehen. Puh... Nochmal zurück zur Geilheit und überhaupt:  Ich hab selten eine so geile erste und zweite Runde erlebt. Ich war tatsächlich so was von dermaßen in der Musik drin und bei der Sache dabei, dass ich wie ein zwanzigjähriger Gummiball auf der Bühne rumgehüpft bin. Das bezahlte ich zwar mit Genick- und Kopfschmerzen am nächsten Tag - aber das war es mir wert. Kultig: Jan hat seinen eigenen Fanclub an diesem Abend dabei. Die "Gräfenberger" (es waren nicht nur solche dabei) hatten den Discobus genommen und waren nach Gunzi gekommen um Jan hochleben zu lassen. Mehrfach, bei Ansagen von Jan oder wenn er sang, ließen sie ihn lautstark hochleben und sangen Fussbalchöre über ihn. Superwitzig. Auch, wenn nicht noch witziger: 11.Klasse Gymnasium trifft auf  Mosherkultur. Im Loyds (die Disse nebenan in Gunzendorf) fand parallel an diesem Abend eine Gymnasiums-Party (Abschluss? Kein Plan...) statt. Alle so um die 17 Jährchen alt. In unseren Rundenpausen bumperte der Bass der Disco-Mucke rüber zu uns. Im Laufe des Abends verliefen  sich tatsächlich ein paar Teenager rüber in den Saal (war es die Neugierde?) und ich musste mehrfach lachen über die verstörten Gesichter mancher  (meist) Mädels die wohl zum ersten Mal einen Headbanger/Mosher/Metaller oder einen Pogokreis sahen. Lange hielten sie es meist nicht aus... Auch immer wieder schön: Ewald vor der Bühne (er steht meistens bei mir rum). Sei es, dass er versucht Fotos zu machen, dabei sein Bier verschüttet oder sich wie ein Schnitzel über Songs freut. Sogar ein Anmachversuch eines Mädels (war das einer - also ein Anmachversuch) kontert er geschickt mit absoluter Betrunkenheit *lach*. Nix für ungut, hat aber - sofern sie ihn angebaggert hat (was ich nicht genau identifizierenn konnte) dann ist der kurze aber dezent abweisende Grinser, das sofortige Umdrehen und er anschließende Griff zum Weizenglas gepaart mit direkt anschließendem weiter Moshen schon witzig anzusehen gewesen. ;-). Am Schluß wäre es dann doch noch fast eskaliert, als so ein Typ mich so lange mit seinem ultra-betrunkenen Geseire nervt, bis aus seinem Mund das Wort "Arschloch" mir gegenüber fällt. Nachdem er dann auch noch zu mir und Michel (der gerade sein Schlagzeug abbaute) wankte und Equipment und Gitarren fast umstolperte, hätte es eskalieren können. Ich forderte ihn bestimmt und mit körperlichen Nachdruck auf, die Bühne zu verlassen. Ich war wohl überzeugend, da er mir (oder uns) nicht mehr blöd kam danach und andere nervte. Was soll ich sonst noch erzählen? Mein Resumee dieses Abends: Ich will auf keinen Fall mehr jünger als 30 Jahre sein. Das ganze Kiddie-Gehopse und "ich-muss-mir-und-anderen-was-beweisen-und-cool-daherlaabern" in der  Disco nebenan (bzw. was ich im Garten hinten beim Einladen meines Autos wahrnehmen musste) , war nur noch peinlich mit anzusehen. Da bin ich doch lieber alt und entspannt... Und das beste am Schluss: Meine Tochter war auch schon an diesem Abend mit anwesend. Mega...Rock & Mosh!

Leups "Rumpsteak-Festival" - 24.08.2012 

Hmm. Leups war - wie soll ich sagen... Speziell. 
Ich habe mich noch nie in einem Raum umgezogen, in dem eine Waage für Schweine (das war das glaube ich tatsächlich) und lauter Gerümpel, Werkzeuge, Holz, Schilder, und vieles vieles mehr  gestanden war. Die gesamte Location mit dem Namen "Schupfn" war eigentlich nur ein länglicher Bretterverschlag mit einer Bühne und einem Ausschank jeweils in den Ecken. Die Bühne konnte man - über den besagten Schweine-Umkleideraum nur über eine Art Luke betreten. Dumm nur, dass die Luke auf Brusthöhe war. Sprich, wenn man die Bühne von hinten betreten wollte, musste man sich durch die enge Öffnung quetschen. Sehr strange... 
Wir spielten den Freitag vor  dem eigentlichen Festival Beginn (das Festival-Gelände befand sich gegenüber) und sollten den schon anwesenden Campern (ja, es gab einen Campground) einheizen. Nur dumm, das es den ganzen Tag wie aus Kannen goss. Nach einem lauen Camping-Abend unterm Pavillion war wohl nicht vielen. Daher war der Besucherandrang eher gering. Vielleicht lag es auch an der nicht vorhandenen Werbung und dem - evtl. für etwaige Besucher - wichtigen Hinweis, dass das Konzert KOSTENLOS war! Na ja, was solls... Als erste Band des Abends spielten "Five Finger Jack" mit unserem alten Roadie-Bekannten "Jonas" on the drums. Die Jungs machen eigene Mucke, im Stil von Southern Rock und Guns n Roses. Eigentlich cool - bei mir zünden die Songs zwar nicht richtig. Aber alles andere stimmt definitiv: Outfits, Bühnendeko (ein Strohmann-Vogelscheuche mit elektrisch rot leuchtenden Augen - geil!) und das Rockstar-Image das hier transportiert werden soll. Die Jungs brachten ihre Show rüber, als ob sie im Wembley-Stadion ein Konzert geben würden. Sehr professionell. Manchmal etwas "over the top" aber schon sehr interessant anzusehen. Den geschätzt 100  anwesenden Leuten schien es auch zu gefallen. An unser Konzert habe ich so gut wie keine Erinnerung mehr - ich glaube ich hab das Ding einfach runtergespielt und war doch irgendwie froh, Nachts dann wieder zu Hause zu sein. Ach ja, wenn ich schon am "negativisieren" bin: Der Leberkäs und die Semmel schmeckten nach Erbrochenem - ehrlich, ich schmeiß normalerweise kein Essen weg (egal wie widerlich) aber das war zu hart. Die Semmel plus der Gammel-Leberkäse flogen in die Tonne. Der Abend war irgendwie für den Popo. Durch den Regen war ich ständig naß (wir standen in den Pausen meist draußen unterm undichten Pavillion) und die Zuschauer-Reaktionen hielten sich auch in Grenzen. Es hätte auch der Musikantenstadel spielen können, die Stimmung wäre die gleiche geblieben. Ich weiß ja nicht wie das restliche Festival war, aber dieser Abend war nicht der Bringer. Sorry Jungs - aber so wars eben... NEXT!

 

Bamberg Sandstrasse "Live Club" -19.10.2012  

Oh wie ich Bamberg für seine Parkplatzsituation rund um die Sandstrasse hasse! Ich kurve gefühlte 4 Stunden im Kreis um den Live-Club (also eigentlich eher die Strasse) herum und suche mir nen Wolf. Das ärgerlichste daran: Ich bin eigentlich auch noch selber Schuld, da ich erst gegen 21 Uhr versuche den Auftrittsort zu erreichen. Da sind natürlich alle Parkmöglichkeiten erschöpft... Ich erbarme mich meiner Nerven und parke letztendlich in der Geyerswörth (ich glaube ich habe für den Abend 10 Euro Gebühren gezahlt!) und laufe mit meinem Gitarrenkoffer in der einen und der Effektbox in der anderen Hand durch die feierwütige Menschenmenge der nächtlichen Sandstrasse. Betrunkene, die es witzig finden mit dem Finger auf mich zu zeigen und gröhlend irgendwas zu sagen. Im Slalom schaffe ich es schließlich leicht angenervt in den Live-Club. Am Eingang werde ich durchgewunken (Gitarrenkoffer wirken da Wunder an der Kasse). Ich treffe sofort auf "König", "Hadi" und "Nadine", alle Koppenwinder an diesem Abend. Coole Sache. Ich wechsele drei bis acht Worte und versuche dann (schon weil ich wissen musste, wie nun der Abend ablaufen sollte) meine Bandkollegen zu finden. Ich finde sie, setze mich und trinke mein erstes von zwei Bieren an dem Abend (immer wieder lecker, dieses Bamberger Bier).. Irgendwelche Bands nudeln irgendwelchen Metal runter. Eigene Sachen - wahrscheinlich schon cool. Aber ich hörte nicht so genau hin. Ich schreibe diesen Bereicht mit einer Zeitverzögerung von zwei Monaten. Daher weiß ich jetzt nicht mehr jedes Detail. Ich weiß noch, dass der Auftritt mega-cool war. Die Leute im Live-Club sind abgegangen wie Schmitz-Katze und auch ich war bester Laune. Konditionell wieder nicht ganz auf der Höhe (die letzte Runde lief daher etwas "gemütlicher" ab) aber sonst in bester Spiellaune. Ich gab bis zu den letzten fünf Liedern eigentlich Vollgas. Nach dem Konzert treffe ich im Männerklo ein paar Blutverschmierte Typen (ich vermute es war aber Kunstblut). Ist die Zeit für sowas nicht eigentlich rum? Na ja, von mir aus.... Markus war dann so freundlich, mich vom Live-Club mit zum Parkhaus mitzunehmen. Ich war wohl noch etwas benommen von meinem Auftritt, denn auf einmal kommt uns mitten in der Nacht ein Taxi auf einer sehr breiten Strasse in Bamberg entgegen. Lichthupe im Sekundentakt auf uns gereichtet -  der Fahrer wild mit den Armen fuchtelnd. Er (der Taxifahrer) hält neben uns und schreit uns in seiner freundlichen Fränkischen Art an: "IHR AFFEN!!!! DAS IST EINE EINBAHNSTRASSE. IHR AFFEN!". Ups. Da waren wir wohl vor lauter Gespräch verkehrt in die wohl breiteste Strasse von Bamberg gefahren. Hupps...Sorry. Aber dennoch: SELBER AFFE! Markus brachte mich dann doch noch gut zu meinem Auto. Ich fuhr nach Hause und bezahlte den geilen Abgeh-Abend am nächsten Tag mit brachialen Kopfschmerzen - den ganzen Tag lang. Am Bier konnte es nicht gelegen haben (ich trank zwei). Somit waren es wohl meine nicht mehr vohrhandenen Nackenmuskeln. Ich werd glaube ich - entgegen meiner Vermutung - wohl doch nicht jünger. Moshen für Rentner  (oder so). Wo war gleich noch mein Rollator?

Gunzendorf "Tanzaplast" - 29.12.2012  

Wir befinden uns in den letzten Monaten der Band Hirschleder und es fühlt sich gut an. Nicht das man doch hier und da ein seltsames Gefühl hat (ich speziell, als ich die Ankündigung zur Auflösung der Band online gestellt habe - da musste ich schon schlucken), aber im großen und ganzen fühle ich, dass jetzt der absolut richtige Zeitpunkt gekommen ist, die Band ins geschichtliche Nirvana zu entlassen. Und auch die Zuschauer / Fans machen uns das größte Geschenk das man als Musiker haben kann: Applaus, Spaß, Trinklaune, Pogo-Kreis und laute Mitsing-Chöre. All das war in Gunzendorf geboten und bescherte mir an einigen Stellen eine Gänsehaut. Auch die Anzahl der Anwesenden toppte alles was in diesem Jahr  geschehen war. EINTAUSEND (in Zahlen 1000, 1k !!! ) Leute waren zu unserem Gig gekommen. So was haben wir schon lange nicht mehr im Metal-Coverbusiness erlebt. Hammerhart!  Okay, wir haben angekündigt uns aufzulösen, aber es war ja (noch) nicht unser Abschiedsgig. Dennoch wollten sich viele wohl nicht die Chance entgegehen lassen. Geil, echt. So viele bekannte von früher, habe ich schon lange nicht mehr auf einem unserer Konzerte getroffen (sehr gefreut hat mich Hirschi, aber auch bei allen anderen war es cool sie mal wieder zu treffen). So verbrachte ich die Pausen auch ausschließlich damit,mich mit Freunden und Kumpels mal wieder zu unterhalten. Cool...
Der Abend war durch und durch der Wahnsinn. Die Stimmung der Leute war am Kochen, lautes Gegröhle und Chöre das es einem Schwindlig werden konnte. Der zweite Stock war geöffnet und die "Tanzfläche" vor der Bühne war picke packe Voll.  Einige Gastauftritte garnierten den coolen Abend: die Jungs von "Defy the Laws of Tradition" legten mit mir und Jan "Cowboys from Hell" hin. Sehr geil - okay, mit Kilian (unser "Gitarren-Ex") kann ich wohl immer noch ganz gut zusammen spielen. Der Sänger von "Defy..." sang später noch eine geile Version von "Davidian" (alter kann der Schreien!) und ein anderer (sorry, Namen vergessen!) eine ebenso coole Version von "Durstige Männer" (Hammer-Mitsing-Teil und Mega-Laut an diesem Abend!). Der "Pfanni" (Funny?) sang auch noch zwei Songs und zum Schluß unser Dani Banani... Er gröhlte immer mal wieder was mit rein (ich glaub hauptsächlich bei "Hammer Smashed Face") - sehr sehr cool - obwohl er total Banane (er macht seinem Namen alle Ehre!)  war. Die ersten beiden Runden waren Zucker, die Stimmung bei mir exzellent. In der dritten Runde kackte ich - dank fehlender Kondition und einer ein wöchigen Grippe zuvor - mega ab. Ich torkelte irgendwie nur noch über die Bühne - und das obwohl ich nicht einen Tropfen Alkohl getrunken hatte (Antibiotika im Blut kommt mit Alk nicht so prickelnd). Zwischenrein wuselt unser "Edel-Fan" und Freund Markus bei uns umher und schießt gefühlte Milliarden Fotos (da sind aber glaube ich echt ein paar Knaller-Bilder dabei). Spielerisch war der Abend durchwachsen, aber bei mir stand die Maxime nicht auf "tightness" sondern auf "highness" (sprich: ich wollte einfach nur Spaß haben und wenn der Preis dafür ein paar falsche Töne sind - dann soll es so sein!). Resumee: Wenn alle Abende der letzten drei Jahre so gewesen wären, würden wir uns wahrscheinlich nicht auflösen. Aber wie die Scorpions oder Judas Priest wollen wir es auch nicht machen. Es wird keinen Abschied vom Abschied geben - wir machen (bevor unser Zenit erreicht ist)  nen coolen Abgang von den Bühnenbretter - mit noch ein bis zwei geilen Konzerten. Vielleicht sagt dann doch später mal jemand: "Das war damals echt geil was die Jungs von Hirschleder da abgeliefert haben". Das wäre doch schon was... Man sieht sich nochmal im März!  Cheerio Metalheads!
Nachtrag (ungelogen, echt so passiert):  Da musste ich schon schlucken. Kilian erzählte mir zwischen zwei Runden eine kurze Geschichte. Er stand vor einiger Zeit in Nürnberg in einer Kneipe am Tresen und hörte hinter sich zwei Typen miteinander reden (dreht sich nicht um und hört nur zu). Der eine "Ey, haste schon gehört - Hirschleder lösen sich auf". Der andere: "Echt? Scheiße Mann... Da stirbt dann eine fränkische Institution"

*Schluck* Krass...

Wachenroth "Toxicity" - 02.03-2013  

Das Toxicity in Wachenroth hat Charme. Ich kannte den Laden ja noch nicht (wie ich das die ganzen Jahre geschafft habe, weiß ich auch nicht). Aber das Jugendclubhaus-Flair, gepaart mit abgestürtzten Gestalten am Tresen die ihr Bier in sich hinein schlürfen - hat was! Der Laden ist schon einen Besuch wert. Könnte mal wieder hier und da etwas Renoviert werden, aber egal. Ich habe auch noch - das muss ich erwähnen - noch nie erlebt, dass ein mit Brennholz geschürter Ofen in der Mitte (bzw. an der Wand hinten) des Saales stand. Der Ofen brannte. Ich hoffte nur, nicht an diesem Abend die ganze Bude. Sicherheitshalber, überlegte ich mir schon mal wie ich dem Inferno entkommen würde. Zu finden war der Schuppen auch so gut wie nicht. Kein Schild - kein Wegweiser - nichts was einen in die Konzert-Veranstaltung leitet. So kurvte ich von einem Ortsende zum anderen - so an die vier mal. Bis ich schließlich doch noch zufällig Jan sah der mir dann auch dankbarer Weise den Weg zeigte. Machen wir es kurz. Im Toxicity waren so um die 150 Leute anwesend - der Raum ist klein und heiß. Die Stimmung war super und der Abend anstrengend (ich brauchte im Anschluß drei Tage um meinen Kopf wieder gerade halten zu können - ich muss ja auch unbedingt immer Moshen...). Meine Nackenmuskeln sind alt - ich wohl auch. Wir stelllen nämlich zwischen zwei Runden im Backstage-Raum fest, dass ich zum ersten mal auf ein Metal-Konzert gegangen bin, als Carstens neue Freundin gerade geboren wurde (November 1992 - Metallica auf der "Black Album Tour") . Heilige Scheiße! Ist das echt schon wieder so lange her? Wohl ja. Ich konnte mich dennoch darüber amüsieren - mache ich mir doch eher wenig aus meinem Alter (außer die Nackenmuskeln schmerzen!). Der Fazit: Der Auftritt war richtig cool - die Stimmung genau richtig.
Den Abend beendet Ewald mit dem Satz (ich war schon mit einem Fuß aus der Tür raus): "Ich glaube in Gunzendorf muss ich weinen". Ich lachte laut und sagte ihm, dass er nicht weinen muss... Beim hinausgehen, war ich mir dann gar nicht mehr so sicher, ob mir das nicht vielleicht auch passieren wird....


Auf gehts in die letzte Runde ihr alten Mosher !